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Digitales Verpflegungsmanagement für Seniorenheime


Digitales Verpflegungsmanagement ist ein Weg die Bewohnerzufriedenheit zu steigern.

Lesezeit: 5 min

Jeden Tag werden in den ca 15.380 Senioreneinrichtungen in Deutschland Millionen von Menschen mit Mittagessen versorgt.  Damit alles reibungslos funktioniert, bedarf es einer effizienten Organisation – angefangen beim Einkauf der Waren über die Verteilung und Zubereitung der Speisen bis hin zur Ausgabe und dem Abrechnungssystem. Die Einführung von digitalen Systemen im Verpflegungsmanagement ist ein wichtiger Schritt, um Effizienz und Qualität zu verbessern. Damit sich voll und ganz auf die Gäste konzentriert wird, ist digitales Verpflegungsmanagement ein Weg die Bewohnerzufriedenheit zu steigern.

Wo Betriebe aktuell beim Thema digitalisiertem Verpflegungsmanagement stehen und wohin die Reise geht, wird in diesem Artikel beleuchtet.

Digitales Verpflegungsmanagement

“Es tut sich viel im Bereich der Digitalisierung, aber wir stehen noch am Anfang.”
Die Digitalisierung steckt in vielen Senorieneinrichtungen gerade im Bereich der Verpflegung noch in den Kinderschuhen. Während im Pflegebereich bereits die ersten Digitalisierungsprojekte auf den Weg gebracht sind, läuft bei der Verpflegung der Großteil noch mit sehr rudimentären Mitteln ab. Doch auch die Zukunft der Verpflegung wird von künstlicher Intelligenz, Cloud Computing und dem Internet der Dinge geprägt sein. Immer mehr Technologieanbieter beginnen damit, Lösungen für diesen Markt anzubieten. Was alles im Bereich des digitalen Verpflegungsmanagements möglich ist, folgt in diesem Abschnitt:

Digitales Bestellmanagement
Mit Stift und Papier werden heute – auch im Bereich der Großverbraucher – noch viele Bestellungen durchgeführt. Um aus aufwändigen manuellen Bestellprozessen herauszukommen, gibt es viele digitale Helfer. Die Bandbreite reicht von Großhändlern mit nutzerfreundlichen Webshops, über digitale Großhandelsplattformen, bis hin zu Komplettsystemen die eine vollautomatische Warendisposition ermöglichen um Fehlkalkulationen und Budgetabweichungen zu verhindern. Die Quintessenz ist: durch ein digitales Bestellmanagement werden Fachkräfte entlastet. Eine Optimierung der Bestellprozesse minimiert Tätigkeiten, die keinen direkten Einfluss auf die Bewohnerzufriedenheit haben. Personalkosten und der Fachkräftebedarf sinken. Etwas komplexer geht es da schon beim nächsten Punkt zu.

Internet of Things – Digitales Qualitätsmanagement
Das beim Verlassen des Zuhauses automatisch das Licht ausgeht oder sich die Ampelphasen auf dem Weg zur Arbeit an die Verkehrslage anpassen:
Das IoT kann auf viele verschiedene Arten genutzt werden. Aber wie lässt es sich im Verpflegungsmanagement gewinnbringend anwenden?

Zunächst einmal: Was ist überhaupt das Internet of Things?
Das Internet der Dinge (IoT) ist ein Begriff, der die Verbindung von physischen Objekten mit Software und Diensten über das Internet beschreibt. Es ist eine Möglichkeit, Geräte, Menschen und andere Gegenstände mit dem Internet zu verbinden. Kommunikation und Datenaustausch können somit stattfinden, ohne dass eine aktive Interaktion von z.B. Mensch zu Computer erforderlich ist.

Die Gesundheitsbranche nutzt das IoT bereits seit einigen Jahren. Sensoren an Geräten, in Patientenzimmern und sogar direkt am Patienten überwachen die Vitalwerte und den Gerätestatus. Auch die Pflegeheimbranche beginnt Wearables und Sensoren in ihren Einrichtungen einzusetzen. Auch im Verpflegungsbereich.

So ist es in den Küchen und Speisenverteilzentren unabdingbar, dass jederzeit klar ist, über welchen Lagerbestand verfügt wird. Dies kann über einen einfachen Barcode-Scanner, eine mobile App oder sogar via RFID erfolgen. Sind die Produkte mit einem cloudbasierten Bestandsverwaltungssystem verbunden, wird der Lagerbestand genaustens im Auge behalten. Fehldispositionen gehören damit der Vergangenheit an.

In einer Küche gibt es viele weitere Dinge die überwacht werden müssen (HACCP) z.B. müssen die Temperaturen der Kühl- und Gefrierschränke permanent nachverfolgt werden. Weitere Geräte wie z.B. Kombidämpfer oder Scan-Terminals können dank dem Internet of Things (IoT) heutzutage ohne Medienbrüche über moderne Systeme verwaltet werden. Ermöglicht werden Funktionen wie Fernwartung, das Ausrollen von „Over-the-Air-Updates“, Überwachung und ein umfangreiches Reporting. Und zwar jederzeit und von jedem Ort mit funktionierender Internetverbindung (Cloudcomputing).

Durch eine derartige automatisierte Aufbereitung und Überwachung intelligenter Datenströme, werden Fachkräfte entlastet und Fehler vermieden. Das heißt Fachkräfte können sich wieder dem Service am Gast widmen.

Künstliche Intelligenz – automatisierte Menüwunscherfassung

Künstliche Intelligenz (KI) ist derzeit auch im digitalen Verpflegungsmanagemnt ein omnipräsentes Thema. Wir haben alle schon von KI gehört, aber wie lässt sie sich für Seniorenheime nutzen?

Um sicherzustellen, dass die Bewohner:innen ausreichend Lebensmittel in der richtigen Kombination zu sich nehmen, verwenden Pflegeheime häufig Dokumentationskarten oder andere manuelle Methoden, bei denen das Personal aufschreiben muss, was die einzelnen Personen im Laufe des Tages oder der Woche gegessen haben. Genau an dieser Stelle sorgen KI-Systeme in Senioreneinrichtungen dafür, dass v.a. Bewohner:innen mit Demenz ausgewogene Mahlzeiten zu sich nehmen. Das System überwacht präzise die Nahrungsaufnahme, wählt die richtigen Gerichte aus und benachrichtigt das Personal wenn es zu Unregelmäßigkeiten kommt.

Eine weitere Möglichkeit um die Bewohnerzufriedenheit weiter zu steigern ist eine KI-gestützte Menüwunscherfassung. Bei der Aufnahme der Bewohner:innen wird eine ausführliche Ernährungsbiografie angelegt. Dadurch kennt die KI den/die Bewohner:in so gut wie die eigenen Angehörigen. Das System nutzt Algorithmen des maschinellen Lernens, um vorherzusagen, welche Mahlzeit für die jeweilige Person am besten geeignet ist und berücksichtigt dabei z.B. Vorlieben, Abneigungen oder Essensrituale. Die Auswahl der richtigen Gerichte wird automatisch übernommen. Damit ist es möglich auch mehr als zwei Gerichte täglich anzubieten, da Überforderung bei der Auswahl verhindert wird und kein zusätzlicher Aufwand für das Personal entsteht. Das Ergebnis sind zufriedene Bewohner:innen und zufriedene Angehörige.

Fazit
Im Bereich der Verpflegung lässt sich oftmals mit geringen digitalen Optimierungen eine signifikante Erhöhung von z.B. der Bewohnerzufriedenheit erzielen. Von der Einführung neuer Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI) und Cloudlösungen bis hin zu automatisierten Warendisposition: ein digitales Verpflegungsmanagement bietet viele Chancen.

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